9. September 1953 (Helden
- Vital)
Helden sind immer Leute, die ein mächtiges Vital haben und wenn das Vital
für etwas begeistert, ist es nicht ein Vernunftwesen, sondern ein Krieger.
7. Oktober 1953 (Mensch)
Der Mensch ist ein geselliges Lebewesen und gruppiert sich also instinktiv.
25. November 1953 (Das göttliche Licht in Verbrechern)
Sogar im schlimmsten Verbrecher strahlt am Grund das göttliche Licht.
4. Januar 1956 (Die Akzeptanz der menschlichen Laster)
Wenn die Leute sagen, sie können nicht anders - tun sie es deshalb, weil sie
im Grunde nicht anders wollen; sie haben es akzeptiert, ihrem Laster zu frönen.
15. Februar 1956 (Ein bewusster Mensch)
Ein bewusster Mensch wird man erst, wenn man weiß, warum man etwas tut, und
wenn man fähig ist, sein
Handeln durch einen entschiedenen Willen zu ändern; wenn man es beherrscht.
Bevor man es beherrscht,
ist man noch mehr oder weniger ein Tier mit einem kleinen
Bewusstseinsansatz, der da gerade beginnt; eine
kleine Flamme, die hell zu brennen versucht und beim geringsten Lufthauch
auszugehen droht.
4. April 1956 (Propagandagesinnung)
Diese Gewohnheit, die anderen zwingen zu wollen, so zu denken wie man
selber, ist mir immer sonderbar
vorgekommen; Propagandagesinnung. Du kannst einen Schritt weitergehen
und verlangen, dass die Leute es
so machen, wie du es machst, fühlen, wie du fühlst, und daraus wird
dann die fürchterliche Uniformität.
13. Juni 1956 (Intelligenz ist keine Pflicht)
Wenn es einigen Menschen gefällt, dumm und ungebildet zu sein, mit welchem
Recht greifen andere ein?
Wissen und Intelligenz kann man nicht zur Pflicht machen.
Der Geist ist, wenn man ihn nicht festhält, etwas Schwebendes, Ungenaues.
Wenn man nicht gewohnt ist,
ihn auf etwas zu konzentrieren, ist er die ganze Zeit am Schwanken. Er ist
immer in Bewegung, er hält
nirgends an, und er schwimmt in einer Welt von Ungenauigkeit.
18. Juli 1956 (Gottesbegriff)
Man ist meistens der Feind seines eigenen Gottesbegriffs, und deshalb
sagen gewisse Leute, wer Gott leugnet, sei sehr oft sein getreuester Anhänger.
Denn wenn er in sich selbst nicht die Gewissheit hätte, dass ein Gott
existiert, nähme er sich nicht die Mühe, ihn zu leugnen. Und noch stärker ist
es bei demjenigen, der Ihn hasst, denn wenn er nicht tief drinnen in sich die
Gewissheit der göttlichen Existenz hätte, wie könnte er Ihn hassen?
1. August 1956 (Spirituelle Verwirklichung im Materiellen)
Die Leute, die sich immer dem Leben entziehen wollen, um sich zu
verwirklichen, betrachte ich als nicht normal
und unvollständig. Und im Grunde genommen sind das meistens die schwachen
Naturen. Aber diejenigen, die
Stärke, Kraft und eine Art gesundes Gleichgewicht in sich selbst haben,
empfinden ein bedingtes Bedürfnis,
ihre spirituelle Verwirklichung auch materiell zu verwirklichen; sie
begnügen sich nicht damit, in den Wolken
zu verschwinden oder in Welten, wo es keine Formen mehr gibt. Sie brauchen
die Teilnahme ihres physischen
Bewusstseins
und sogar ihres
Körpers
an ihrem inneren Erleben.
Die Leute, die sich für das Verlassen der Welt entscheiden, vergessen,
dass sie gleichzeitig das Bewusstsein verlieren werden, mit dem sie sich zu
ihrer Entscheidung beglückwünschen könnten!
7. November 1956 (Welten-Individuum)
Für uns ist das menschliche Individuum die Person; und universal gesehen ist
das Welten-Individuum die Person; es ist eine Welt inmitten aller Welten.
20. Dezember 1961 (Einfache Menschen)
Sehr einfache Menschen mit offenem Herzen haben eine tiefe Intelligenz, die
sich öffnet und diese Dinge viel besser versteht als sehr gelehrte Leute - viel
besser -, denn sie spüren genau diese Schwingung der tiefen Hoffnung und
Freude, die dem intensiven Drang ihrer Seele entspricht. Die anderen werden
statt dessen raffiniert und stellen ihre Folgerungen an, die die halbe Kraft
wegnehmen.
Wenn Gott will und wir das Ende erreichen, werden wir einfach erzählen, was
geschah, das ist alles - aber keine Lehre!
27. November 1962 (Tiefe menschliche Bedürfnisse)
Die tiefen menschlichen Bedürfnisse: Das Bedürfnis nach Unsterblichkeit in
den Veden, das Bedürfnis nach Dauerhaftigkeit bei Buddha.
Ich verstand, warum Sri Aurobindo gegangen war: die ganze irdische Evolution
war zum Stillstand gekommen.
18. September 1963 (Gute und schlechte Menschen)
Die Menschen, die ich am meisten bedauere, sind jene, die nicht groß genug
sind, um gut sein zu können.
This world is full of pitiable miseries, but of all
beings those I pity most are those who are so small and so weak that they are
compelled to be nasty.
26. Februar 1964 (Einfache Leute und Gelehrte)
Am besten verstehen dich die Leute mit einem einfachen Herzen. Die Gelehrten
sind schrecklich, ich wollte nie einen überzeugen.
21. Oktober 1964 (Erscheinen des Menschen)
Das Erscheinen des Menschen auf der Erde soll ja vor einigen Millionen
Jahren stattgefunden haben? Und von dieser Million kennen wir gerade 5000
Jahre. Wie eitel wir sind! Man glaubt, alles zu wissen.
If you approach me in the hope of obtaining favours, you will be frustrated,
because I dispose (verfüge) of no powers.
12. November 1964 (Wiederholungen des menschlichen Dramas)
Der Versuch des menschlichen Lebens auf der Erde läuft jetzt nicht zum ersten
Mal ab. Er hat sich schon Millionen Male abgespielt, und das lange Drama wird
sich noch Millionen Male wiederholen. In allem, was wir jetzt tun, in all
unseren Träumen, unseren Entdeckungen, unseren schnellen oder schwierigen
Errungenschaften ziehen wir unbewusst Nutzen aus der Erfahrung unzähliger
Vorläufer, und unsere Anstrengungen werden sich auf uns unbekannten Planeten
und noch ungeborenen Welten erfüllen.
18. Mai 1966 (Der Mensch und die Götter)
Der Mensch ist ein Stück Vieh für die Götter, wenn er es akzeptiert. Der
Mensch ist ein allmächtiges Wesen, das zu sein er vergessen hat. In dem Maße,
wie sich der Mensch von den Göttern betören lässt, ist er ihr Sklave; doch wenn
es für ihn Seinsweisen des Höchsten sind und er selbst eine weitere Seinsweise
des Höchsten ist, dann ist er nicht mehr ihr Sklave.
19. August 1967 (We and the Divine)
We are not here to make our life easy and comfortable.
We are here to find the Divine, to become the Divine, to manifest the Divine.
What happens to us is the Divine’s outlook, it is not our concern.
The Divine knows better than us what is good for the progress of the world and our own.
25. Oktober 1967 (Einbildung der Menschen)
Weil die Menschen sich noch einbilden, sie müssten sich in Gruppen
versammeln, um etwas Nützliches auszurichten.
Dies ist die Karikatur einer wahren Organisation.