13. Januar 1951 (Meister seiner selbst)
Nach und nach, langsam, beharrlich, indem man am Anfang gut sorge trägt und
sehr aufmerksam ist, wird man auf diese Weise bewusst, lernt, sich zu erkennen
und dann auch Meister seiner selbst zu werden.
Ich werde nicht reden, ohne zu
denken, was ich sage!
15. Januar 1951 (Ordnen der Regungen)
Ordnet ihr alles - eure Gedanken, eure Gefühle, eure Impulse usw. - um das
seelische Zentrum, das innere Licht herum an, dann stellt ihr fest, dass das
ganze innere Durcheinander sich in eine leuchtende Ordnung wandelt.
Alle Handlungen auf einen hellen
Bildschirm betrachten und mit dem Ideal vergleichen, dann sieht man, ob es einen
Schatten gibt oder nicht.
3. Februar 1951 (Stufen des Yogas)
1) Sehnsucht nach dem Göttlichen (da ist eine Wahrheit!)
2) Vertiefung dieser Sehnsucht (wach, lebendig und stark machen)
3) Das Göttliche leben wollen (Selbsthingabe)
3. Februar 1951 (Vorbereitung auf den Yoga)
1) Die Wahrheit sehen und kennen wollen
2) Verzicht auf sein Ego
12. Februar 1951 (Bereit für den Pfad ohne spirituellen Lehrer)
1) Vollkommener Gleichmut der Seele
2) man fühlt sich in seinem normalen Bewusstsein eingesperrt
3) Empfangen einer Antwort, eines Lichts
12. Februar 1951 (Zeichen auf dem spirituellen Pfad)
1) Alles erscheint einem unwichtig
2) Frieden im Herzen
3) Licht im Geist
3. Mai 1951 (Ausübung des Yogas)
Man braucht sich nicht von allen Dingen loszusagen und in die Einsamkeit, in
einem Ashram zu gehen, um Yoga zu üben: die innere Haltung muss sich ändern!
Yoga in der Welt zu üben ist vollständiger!
24. Juni 1953 (Konzentration)
Intellektuell gesehen ist die Fähigkeit der Aufmerksamkeit und der
Konzentration eigentlich das wichtigste, auf dessen Entwicklung man hinarbeiten
muss. Im Hinblick auf das Handeln (das materielle Tun) ist es der Wille.
15. Juli 1953 (Schwierigkeiten für
Aufrichtige)
Die Lawinen von Schwierigkeiten sind immer für die Aufrichtigen.
12. August 1953 (Erkennen des
Göttlichen
)
Die einzige Methode, das Göttliche zu erkennen, ist, sich mit ihm zu
identifizieren.
7. Oktober 1953 (Streben)
Mentales Streben ist das Denkvermögen
, das zum Beispiel nach Wissen strebt.
Eine Aspiration im Vitalen ist nach Frieden zu streben, wenn man innere
Streitigkeiten - Begierden oder Qualen - hat.
Physisches Streben ist das, wenn der Körper fühlt, er müsse eine
Art Gleichgewicht erlangen, in dem alle Teile des Wesens gut ausbalanciert
sind, und dass man die Krankheit fernzuhalten oder sie rasch zu überwinden vermag.
Spirituelles Streben heißt ein starkes Bedürfnis, sich mit dem Göttlichen
zu einen, sich dem Göttlichen restlos zu geben.
18. November 1953 (Yoga)
Wenn ihr im Yoga vorankommen wollt, dürft ihr keinen Wunsch und keine
Bedürfnisse haben.
16. Dezember 1953 (Methoden im Yoga
-
Unbewegtheit)
Methoden zur Wahrnehmung des psychischen Wesens:
Mechanische Methoden, das sind die Asanas, der Hatha-Yoga.
Religiöse Methoden; sind für die, die sich der Disziplin
dieser Religion unterwerfen.
Psychologische Methode ist der Yoga. Durch Selbstbeobachtung
das Unveränderte, das, was konstant bleibt, in sich aufzuspüren.
Im allgemeinen leitet das Psychische das Wesen.
Wenn euer Plan scheitert und ihr ganz verärgert seid, dann öffnet euch
dieser Verdruss manchmal eine Tür zu etwas Wahrerem und Tieferem.
Warten können heißt Zeit gewinnen. Schön ruhig, still und friedvoll sein,
mit einem Glauben, der darauf vertraut, dass das Wahre geschehen wird, und dass
es um so schneller eintrifft, wenn man es geschehen lässt. In diesem Frieden
geht dann alles viel besser.
18. April 1956 (Sri
Aurobindo über Yoga)
Sri Aurobindo sagt: Wenn man mehr der Seite des Gebieters zuneigt, ohne auf
der Shakti oder der Mutter zu bestehen, geht man in das Unpersönliche und aus
der Schöpfung hinaus, man kehrt ins Nirvana zurück. Diese Tendenz zum
Unpersönlichen hin könne sogar im Yoga der Werke, im Karmayoga, vorhanden sein,
und man betrachtet stets die unpersönliche Kraft, die unpersönliche Handlung
als befreienden Aspekt, der einen aus der Enge der Person befreit. Und deshalb
ist an der „überwältigenden“ Kraft dieser Erfahrung nichts
Erstaunliches. Bis jetzt hat man immer dies als Yoga angesehen: das Persönliche
verlassen und ins Bewusstsein des Unpersönlichen einzutreten.
9. Mai 1956 (Spirituelle Leben)
Das wirkliche spirituelle Leben beginnt, wenn man mit dem Göttlichen im
psychischen Wesen Gemeinschaft hat, wenn man sich der göttlichen Gegenwart im
psychischen Wesen bewusst ist und wenn man in ständiger Übereinstimmung mit dem
psychischen Wesen lebt. Vorher kann man ein Anwärter auf das spirituelle Leben
sein, aber man führt kein spirituelles Leben.
6. Juni 1956 (Darstellung des Yogas)
Die Leute, die den Yoga darzustellen versuchen, verglichen ihn mit der
Umkehrung des Prismas: Wenn man es nach einer bestimmten Seite
dreht, ist das Licht weiß, wenn man es umkehrt, ist das Licht zerlegt. Das
gewöhnliche Bewußtsein befindet sich in der
Zerlegung, und man stellt das Weiße wieder her.
27. Juni 1956 (Fortschritte im Yoga)
Wenn man sich nun zufällig entschlossen hat, Fortschritte zu machen, und
wenn man den Yoga geht, dann
ist da ein neuer Faktor, der sich einmischt. Sobald man vorwärtskommen will,
stößt man sofort auf den
Widerstand von all dem, was in einem und um einen herum nicht vorwärtskommen
will. Und dieser
Widerstand äußert sich natürlich durch alle entsprechenden Gedanken.
Das Beste, was man tun kann, ist, sich mit etwas Praktischen zu
beschäftigen, das einen zu einer besonderen
Konzentration zwingt: das Studium, die Arbeit oder eine physisch-körperliche
Beschäftigung, die Aufmerksamkeit erfordert, irgend etwas, das einen zwingt,
sich auf das zu konzentrieren, was man macht,
und nicht mehr die Beute dieser wirren Gedanken zu sein.
26. September 1956 (Psychische Wesen
- das Schlechteste geben)
Wenn es einem gelingt, sich bewusst mit seinem psychischen Wesen zu
vereinen, dann kann man immer in diesem Zustand der inneren Freude, der
Energie, des Fortschritts und der Verbindung mit der göttlichen Gegenwart
sein.
Das Beste geben, das man hat, ist sehr lieb; doch das Schlechteste geben,
das man hat, ist viel nützlicher.
14. November 1956 (Das Experimentierfeld)
Das beste Experimentierfeld seid ihr selbst: Ihr habt die
Herrschaft zuerst in euch selbst, und damit könnt ihr
die Schwingung auf die anderen übertragen, je nachdem ihr imstande seid,
euch mit ihren zu identifizieren und
infolgedessen diese Schwingung in ihnen zu erzeugen.
28. November 1956 (Befreiung vom Ego)
Man muss ganz befreit von Ego und ganz vollkommen an den göttlichen
Willen hingegeben sein, um ohne
Schaden auf die Vernunft verzichten zu können.