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    5. April 1967 (Kinder und Erziehung)
    Die Trennung zwischen einem spirituellen Leben und dem gewöhnlichen Leben, einem spirituellen Bewusstsein und dem gewöhnlichen Bewusstsein – es gibt nur ein Bewusstsein!
    Umgang mit Kindern:
    Niemals schimpfen, immer verstehen, und wenn das Kind dazu fähig ist: erklären. Wenn es eine Erklärung nicht versteht, die falsche Schwingung durch eine wahre ersetzen (wenn man das vermag).
    Aber das setzt bei den Lehrern eine Vollkommenheit voraus, die sie selten besitzen.
     
    29. Mai 1968 (Erziehung – Education)
    Wenn wir davon ausgehen, dass; ein Kind keinen Dingen ausgesetzt werden soll und nichts lernen, wissen und kennen darf als das, was es rein und frei von allen niederen, vulgären, gewalttätigen und degradierenden Regungen erhalten möge, dann muss der Kontakt mit der gesamten übrigen Menschheit mit einem Schlag unterbunden werden, angefangen mit all den Kriegsgeschichten, den Mordfällen und Konflikten, all den Lügen und Betrügereien, die man „Weltgeschichte“ nennt; auch der gegenwärtige Kontakt mit der Familie, den Eltern, den Freunden, all dies muss unterbunden werden; sogar der Kontakt mit all den vitalen Impulsen im eigenen Wesen sollte ständig kontrolliert werden.
    Dieser Gedanke war der Anlass für das hinter den Mauern eines Klosters abgeschottete mönchische Leben oder das asketische Leben in einer Höhle oder in den Wäldern.
    Dieses Mittel hat sich als völlig unwirksam erwiesen, und es ist ihm nicht gelungen, die Menschheit aus ihrem Sumpf zu befreien.
    Sri Aurobindo zufolge liegt die Lösung ganz woanders.
    Es gilt, das Leben als Ganzes zu konfrontieren, einschließlich der noch bestehenden Hässlichkeit, Lüge und Grausamkeit, während man gleichzeitig darauf achten soll, in sich selbst die Quelle aller Güte, aller Schönheit, allen Lichts und aller Wahrheit zu entdecken, um diese Quelle zum Zwecke der Transformation bewusst mit der Welt in Beziehung zu setzen. Das ist unendlich viel schwieriger, als Ausflüchte zu suchen oder die Augen vor den Schwierigkeiten zu verschließen – und dies ist das einzige wirksame Mittel für jene, die wahrhaft stark und rein und fähig sind, die Wahrheit zu manifestieren.
    If we consider that a child must only learn, know and be aware of what can keep him pure of all lower, crude, violent and degrading movements, then we should eliminate at one stroke the entire contact with the rest of mankind, beginning with all those accounts of wars, murders, conflicts and deceits that are called History; we should eliminate the present contact with family, parents and friends; and we should constantly control the child’s contact with all the vital impulses of his own being.
    This idea is what led to monastic life shut in a convent, or to ascetic life in the cave or the forest.
    This remedy has proved to be totally ineffective and has not pulled mankind out of its quagmire.
    According to Sri Aurobindo, the remedy is altogether different.
    We must face integral life with all that it still entails in terms of ugliness, falsehood and cruelty, but while taking care to discover in ourselves the source of all goodness, all beauty, all light and all truth, in order to consciously put that source in contact with the world so it may transform it. That is infinitely more difficult than fleeing or closing one’s eyes so as not to see – but it is the only really effective way, the way of those who are truly strong and pure and capable of manifesting the Truth.

    10. Juli 1968 (Kinder – Erziehung)
    Nach dem, was ich weiß und sehe, soll man Kindern im allgemeinen vom vierzehnten Lebensjahr an ihre Unabhängigkeit lassen und ihnen nur Ratschläge erteilen, soweit sie selbst danach verlangen. Sie müssen wissen, dass sie für die Führung ihrer eigenen Existenz selbst verantwortlich sind.
    According to what I know and see, in a general way, children over fourteen should be left independent, and should be given advice only in so far as they ask for it. They must know that steering their own life is their responsibility.